Biografie
Hermann Paul Schröder wurde am 14. Februar 1949 als einziges Kind von Paul und Marianne Schröder in Schneeberg geboren.
Schon seit frühester Jugend widmete er sich der Musik. Nachdem der wohlgemeinte Geigenunterricht, den die Eltern angeregt hatten, gründlich fehlgeschlagen war und bald abgebrochen wurde, war zunächst Schluss mit dem Musizieren.
Erst die Liebe zum Schlagzeug brachte Schröders Musikerkarriere voran. So verdiente er sich die erste Trommel auf dem Kartoffelacker und nahm Unterricht. Mit 15 Jahren begann er in der Tanzkapelle Marico als Schlagzeuger. Parallel dazu wirkte Hermann Schröder seit 1965 in einer kleinen Blaskapelle mit, aus der 1975 das Musikkorps der Bergstadt Schneeberg wurde.
In Schneeberg schloss er 1965 die allgemeinbildende polytechnische Oberschule ab.
Von 1966-1969 erlernte er an der Betriebsberufsschule der SDAG Wismut den Beruf eines Elektrikers.
Nach dem Dienst bei der NVA arbeitete er von 1970-1974 an der Leitakademie der SDAG Wismut als Monteur des Technischen Dienstes.
Sein Interesse für Musik und Kultur wirkte sich schließlich auch auf seinen beruflichen Werdegang aus. So arbeitete Schröder von 1974 an im Kreiskabinett für Kulturarbeit Aue, zunächst als Mitarbeiter und von 1977-1982 als Direktor.
Während dieser Zeit (1974-1978) leitete er dann eine eigene Band, die Sphinx, welche mit innovativem Sound und hoher musikalischer Qualität allwöchentlich die Tanzsäle der Region zum Kochen brachte.
1974-1975 absolvierte Hermann Schröder musik- und kulturtheoretische Lehrgänge an der Bezirkskulturakademie im damaligen Karl-Marx-Stadt und extern an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar mit dem Abschluss eines "Leiters im künstlerischen Volksschaffen". Seinen Abschluss als Orchesterleiter legte er später am Zentralhaus für Kulturarbeit in Leipzig ab.
Seit 1976 leitete er als 1. Vorsitzender und Chefdirigent das Musikkorps bis zu seiner Erkrankung 2008. Es wuchs unter seiner Leitung zu einem profilierten Klangkörper heran und zeichnete sich durch hervorragende Qualität aus.
Beruflich ging es nach der Wende 1990 in der Stadtverwaltung Schneeberg als Dezernent für Kultur weiter und ab 1993 als Abteilungsleiter in den Stadtwerken Schneeberg.
1999 wurde Hermann Schröder vom Sächsischen Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V., bei dem er von 1991 bis 2009 Leiter der Arbeitsgruppe Bergmusik war, „in Würdigung herausragender Verdienste bei der Pflege und Weiterentwicklung des bergmännischen Musik- und Liedgutschaffens“ mit dem Ehrentitel Landesbergmusikdirektor ausgezeichnet.
Das Musikkorps erhielt im Jahr 2000 den Titel Landesbergmusikkorps Sachsen.
2002 machte Hermann Schröder aus seinem Hobby, dem Arrangieren und Komponieren, seinen Beruf und wagte als freischaffender Künstler den Schritt in die Selbstständigkeit.
Mit seiner Frau Sybille hat Hermann Schröder zwei Töchter und inzwischen zwei Enkelsöhne.
Im November 2008 wurde er durch eine schwere Hirnblutung mitten aus seinem schöpferischen Wirken herausgerissen. Bis zu seinem Tod am 12. November 2013 arbeitete er gemeinsam mit seiner Familie jeden Tag aufs Neue daran, seine körperliche und psychische Verfassung zu verbessern.
Neben vielen Enttäuschungen, oftmals großer Verzweiflung und Trauer, brachte der schwere Schicksalsschlag auch Gutes, wie das noch engere Zusammenwachsen der Familie, die große Dankbarkeit für die Unterstützung durch wahre Freunde und die Bekanntschaft mit neuen liebevollen Menschen mit sich.